In der Reihe: Jahreszeitenlesung | Mit einem Frühwerk des englischen Schriftstellers Charles Dickens setzte die Stadtbücherei Stuttgart die traditionellen Balkonlesungen fort. Auf Wunsch vieler Besucherinnen und Besucher las der renommierte Stuttgarter SWR-Sprecher Rudolf Guckelsberger im Sommer 2007 „Die Pickwickier“ im Wilhelmspalais.
„Die Pickwickier“, besser bekannt unter dem Titel „The Pickwick Papers“, ist der erste Roman von Charles Dickens. Ursprünglich als Fortsetzungsroman veröffentlicht, begründete Dickens mit ihm seinen literarischen Ruhm. Mit seinen skurrilen Figuren gilt das Werk als das kurzweiligste Schmunzelbuch Dickens‘, der es wie kein anderer verstand, mit Hilfe der humorvollen Darstellung des Allzu-Menschlichen zu Toleranz und Mitgefühl gegenüber den schwächeren Mitgliedern der Gesellschaft aufzurufen.
1812 geboren, erlebte Charles Dickens in Landport eine glückliche Kindheit bis sein Vater wegen finanziellen Schwierigkeiten ins Schuldgefängnis von London kam. Schon als Kind war Charles gezwungen, für den Unterhalt der Familie mit zu verdienen. Mit anderen Kindern arbeitete er in einer Lagerhalle. Die Erfahrungen aus dieser Zeit inspirierten ihn zu einigen Passagen in „David Copperfield“. Später konnte er wieder die Schule besuchen und seine literarischen Studien betreiben. Seine ersten Romane entstanden als Fortsetzungsgeschichten in Zeitungen, wobei er oft an mehreren gleichzeitig schrieb. Es ging ihm aber nicht nur um den literarischen Erfolg, er wollte vielmehr mit Werken wie „Oliver Twist“ auch das Gewissen seiner Zeit wachrütteln und den Weg für soziale Reformen ebnen. Neben seinen Romanen beschäftigten ihn journalistische Gründungen. Er war der erste Herausgeber der noch heute blühenden großen liberalen Tageszeitung „Daily News“.