Einführung: Thomas Klingenmaier | Sprecher: Michael Speer | Animationsfilme: Jon Frickey | Die Amerikaner streben derzeit zum Mars, die Chinesen streben auch dorthin – aber sie kommen alle viel zu spät. Die Schwaben waren schon dort. Um 1910 ist eine Expedition zum Roten Planeten vom Cannstatter Wasen gestartet – im Roman Die Weltensegler des in Stuttgart geborenen Arztes und Autors Albert Daiber. Sieben Schwaben suchten da per Luftschiff eine neue Welt. Um die technische Umsetzbarkeit ging es Daiber nicht, wohl aber um den Bildungseffekt der Reise. Seine Luftschiffer fanden in einer Zeit europäischer Aufrüstungsbegeisterung, die dann in den Ersten Weltkrieg führte, einen friedlichen Planeten. Der lange vergessene Autor Albert Daiber (1857-1928), der zum Auswanderer wurde, hat Reise- und Abenteuerbücher für die reifere Jugend geschrieben und seine Fantasie mehrfach ins Weltall schweifen lassen. Seine von den Torwächtern des literarischen Ruhms davongescheuchten Mars-Bücher lohnen auch heute einen zweiten Blick, so wie die ganze Karriere eines Mannes, der seinen eigenen Kopf hatte.